Medizinische Instrumente und Implantate bewerten und optimieren, Qualitätskontrollprozesse verbessern oder die Effizienz betrieblicher Prozesse steigern: Geht es um den Einsatz von Simulation und High Performance Computing (HPC) im Bereich der Medizintechnik, zählen diese Beispiele ganz sicher zum Who´s Who der überzeugenden Argumente. So gewinnbringend sie aber auch sind, Medizintechnikunternehmen nutzen die entsprechenden Technologien noch viel zu selten – und verschenken dadurch Zeit- und Kostenvorteile zulasten ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Simulation, Datenanalyse und Künstliche Intelligenz für die Medizintechnik-Branche
Das jüngst gestartete Medical Solution Center CASE4Med schafft Abhilfe. Es unterstützt Medizintechnikunternehmen dabei, die Zukunftstechnologien Simulation und Data Analytics / Künstliche Intelligenz (KI) gewinnbringend zu nutzen. Die treibenden Akteure dabei: das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), das Innovations- und Forschungs-Centrum Tuttlingen der Hochschule Furtwangen (IFC) und die Sicos BW GmbH. Das gemeinsame Ziel ist es, innovative und zukunftsweisende Lösungen zu finden, die den Unternehmen den größtmöglichen Mehrwert bieten. Finanzielle Unterstützung gibt es während der zunächst zweijährigen Förderphase durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK). Danach, heißt 2024, soll CASE4Med auf eigenen nachhaltigen Beinen stehen.
Expertennetzwerk – ohne Risiken und Nebenwirkungen
Doch wie soll es gelingen, die Medizintechnikbranche näher an die Zukunftstechnologien heranzuführen und sie von deren Einsatz zu überzeugen? Das Rezept von CASE4Med: Bewusstsein für die Möglichkeiten dieser Technologien schaffen und ein landesweites Kompetenz-Netzwerk zur Stärkung branchenspezifischer Lösungen aufbauen. Akteure der baden-württembergischen Medizintechnik-Szene sowie Partner und Experten für die Entwicklung IT-gestützter und datengetriebener Ansätze für medizinische Anwendungen werden in diesem zusammenarbeiten und den Einsatz der Technologien fördern. Einen wesentlichen Beitrag dazu werden themenspezifische Veranstaltungen und Aktivitäten leisten, die beim Aufbau eines qualitativ hochwertigen und effizienten Netzwerks helfen. Ein Beispiel: das Technology Mountains Innovation Forum Medizintechnik „Gemeinsam SPITZE in Medizintechnik – Impulse. Ideen. Innovationen.“ im Oktober 2022. Hier wird das CASE4Med auch selbst vor Ort sein und über die Arbeit vom und die mögliche Mitarbeit am Medical Solution Center berichten – denn neue Mitstreiter aus Forschung und Industrie sind gleichermaßen und jederzeit willkommen, aus Baden-Württemberg wie auch aus ganz Deutschland.
Kräfte bündeln und die menschliche Gesundheit verbessern
Denn auch wenn die Initiatoren von CASE4Med, das HLRS, das IFC und die Sicos BW, bereits maßgebliche Kompetenzen in sich bündeln, wollen sie gemeinsam mit anderen Branchenakteuren die Medizintechnik in Baden-Württemberg auf ein neues Niveau beim Einsatz von HPC und KI heben. Während das HLRS im Rahmen des Solution Centers hierfür Best Practices zum Einsatz von Simulation, HPC, Data Analytics und KI in der Medizintechnik entwickelt, konzentriert sich das IFC als Branchenkenner auf die Verknüpfung der Partner (aus den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation) sowie den Technologietransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen; und identifiziert die entsprechenden Zielgruppen. Diese anzusprechen, abzuholen und ihnen einen niederschwelligen Zugang zu den Technologien zu ermöglichen, fällt schwerpunktmäßig in den Aufgabenbereich von Sicos BW. Dessen Experten bringen unter anderem die Erfahrungswerte aus vier weiteren Solution Centern mit ein, die sie schon seit Jahren unterstützen. Alles in der Gewissheit, dass die Ergebnisse unserer Zusammenarbeit neue Wege aufzeichnen können, wie HPC und KI zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit beitragen können.
Übrigens: Weitere Informationen zum CASE4Med liefern dessen Website (www.case4med.de) sowie die Sicos-BW-Podcastfolge „12. Folge: Innovationen im Medical Solution Center (CASE4Med) – Im Gespräch mit Nicole Prange“. Gerne vorbeischauen und/oder reinhören!