Kürzere Entwicklungszeiten, niedrigere Kosten und weniger klinische Prüfungen sind einige der Vorteile, die Simulation und Data Analytics der Medizintechnik-Branche bieten. Unter dem Leitmotiv “Daten statt Raten” zeigte das Symposium am 2. März in Tuttlingen auf, wie diese Technologien bereits praktisch angewendet werden und die Branche auf ein neues Level heben können.
In der voll besetzten Stadthalle tummelten sich verschiedene Medizintechnik-Unternehmen und Experten aus den Bereichen Data Analytics, Machine Learning und Simulation und folgten interessiert dem spannenden Programm.
Ähnlich wie in der Automobilindustrie werden auch in der Medizintechnik Prozessparameter anhand eines digitalen Abbilds abgestimmt, Schwachstellen identifiziert und das Verhalten im realen Umfeld vorhergesagt. Dies ermöglicht es, Ressourcen zu sparen und innovativer zu werden. Das Symposium am 2. März beleuchtete die praktische Anwendung von Simulation in der Medizintechnik sowie den Nutzen von Data Analytics für die Post Market Surveillance und die Zulassung von Medizinprodukten.
Das CASE4Med trug mit seinen Partnern wesentlich zur Programmgestaltung bei: So präsentierte das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) die Möglichkeiten von Simulation, Data Analytics und Machine Learning mit Hilfe seines Supercomputers. Das Innovations- und Forschungszentrum (IFC) der Hochschule Furtwangen zeigte auf, welches Potential der Einsatz von Simulationen und künstlicher Intelligenz Unternehmen der Medizintechnik bietet. Und last but not least stellte Sicos BW das Konzept hinter den Solution Centern – wie dem CASE4Med – vor. Dieses ist speziell auf die Bereiche Medizintechnik und Biotechnologie ausgerichtet und unterstützt die Branchenunternehmen dabei mit Hilfe von Simulation, Data Analytics und KI ihre Entwicklungs- und Validierungsprozesse zu optimieren – mit dem Ziel, neue digitale Geschäftsfelder zu erschließen.
Um KI und Data Analytics erfolgreich anwenden zu können, ist es notwendig, Daten zu erheben, zu bewerten und zu verarbeiten. Im zweiten Teil des Symposiums werden daher Best Practices für die Erfassung und Auswertung von Daten sowie mögliche Kooperationen zwischen Medizintechnik-Unternehmen und Kliniken vorgestellt. Die Veranstaltung war ein erster Schritt, um Unternehmen Impulse zu geben und Hilfestellung zu bieten, um die neuen Möglichkeiten für sich zu nutzen.
Hier finden Sie weitere interessante kostenlose Workshops, Melden Sie sich jetzt an:
▶ Donnerstag, 30.03.2023, IFC, Tuttlingen: Kostenfreier Workshop „Akquise und Nutzung von Daten für die Entwicklung / Validierung KI-basierter Systeme“
Daten spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung innovativer Produkte – auch im Bereich der Medizintechnik. In dem Workshop werden wir anhand einzelner Use Cases die Herausforderungen diskutieren, die sich dabei ergeben können, und Wege erarbeiten, wie sich diese Aufgabenstellungen lösen lassen. Die Schritte reichen dabei von der Beschaffung und Qualitätssicherung der Daten über die gezielte Nutzung der Daten während des Entwicklungsprozesses bis hin zur Validierung der KI-basierten Systeme unter Berücksichtigung aktueller regulatorischer Rahmenbedingungen. Der Workshop vermittelt auf diese Weise einen einfachen Zugang zu aktuellen Vorgehensweisen und Techniken.
Hier finden Sie den Anmeldelink.
▶Donnerstag, 20.04.2023, IFC, Tuttlingen: „Kostenfreier Workshop mit Schwerpunkt Belastungssimulation anhand des Beispiels Thorax-Modell“
Das mechanische Verhalten ist bei vielen Medizinprodukten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Jedoch ist die Analyse der Belastbarkeit eine Herausforderung, im speziellen bei patientenspezifischen Faktoren. Die digitale Erprobung ist beispielsweise für Crash-Tests in der Automobilbranche ein Weg, um die Zahl kostenintensiver Realversuche zu reduzieren. Im Gegensatz ist der gängige Weg in der Medizintechnik weitgehend auf die reale klinische Anwendung beschränkt. Hohe Kosten und eine begrenzte Einsicht in Patientencharakteristika sind die Folge. Im Workshop erarbeiten wir Vorschläge, wie Simulationen eingesetzt werden können, um in frühen Entwicklungsphasen wichtige Designentscheidungen zu treffen. Eine Kostenreduktion bei beschleunigter Entwicklung und gegebenenfalls steigender Produktqualität sind realistische Ergebnisse.
Hier der Link für die Anmeldung.
▶ Montag, 15.05.2023, HLRS, Stuttgart: Kostenfreier Workshop „Visualisierung von Simulationsergebnissen“
Simulationsergebnisse sind meist komplex und bedürfen einer visuellen Aufbereitung, um sie für Entwickler und Anwender greifbar zu gestalten. Dafür eignen sich insbesondere Methoden der augmentierten (AR) oder virtuellen Realität (VR). Im Rahmen des Workshops werden am HLRS Werkzeuge und Methoden vorgestellt, um patienten- und produktspezifische Charakteristika bildlich darzustellen. Es wird aufgezeigt, wie diese Werkzeuge eingesetzt werden, wo deren Grenzen liegen und welchen Mehrwert für Entwickler und Entscheider sie bieten. Gerne dürfen Sie uns Ihre eigenen Modelle / Use Cases vorab bereitstellen. Wir überführen diese Daten und zeigen Ihnen im Workshop den daraus generierten digitalen Zwilling.
Hier der Link für die Anmeldung.
▶ Auch ein Workshop zum Thema „Reinigungssimulation“ ist bereits in Planung.
Insbesondere im chirurgischen Bereich ist die Sauberkeit der Produkte ein Schlüssel für deren sichere Anwendung. Das betrifft sowohl steril ausgelieferte als auch wiederaufbereitbare Medizinprodukte. Während der Entwicklung ist oftmals schwer abzuschätzen, welche Auswirkungen bestimmte Designentscheidungen auf die Reinigbarkeit haben. Zudem ist diese bei vielen Entwicklern ein Thema, das eher stiefmütterlich behandelt wird – mit der Folge, dass für Ihr Unternehmen ein erheblicher Schaden entstehen kann, wenn am Schluss die Validierung der Reinigbarkeit nicht erfolgreich ist und Sie von vorne in einen neuen Entwicklungszyklus einsteigen müssen.
Wäre es hier nicht hilfreich, von Anfang an durch Simulationstools unterstützt zu werden, durch die entwicklungsbegleitend immer wieder der Status der Reinigbarkeit untersucht und optimiert werden kann? In Rahmen dieses Workshops erarbeiten wir Lösungen, wie das gelingen kann. Es werden relevante Anforderungen analysiert, Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet sowie Anforderungen an die Validierung und deren Umsetzung erarbeitet.
Bei Interesse zu diesem Workshop „Reinigungssimulation“ melden Sie sich hier an: info@case4med.de oder schauen Sie auf unser Webseite www.case4med.de